Kategorie: Aktuelles
Schlimme Verwüstungen hat der Wirbelsturm Matthew in Haiti angerichtet
Bericht in den Aichacher Nachrichten von 29. Oktober 2016
Hilfe für Haiti – Kinderhilfe verkauft ab sofort neuen Kalender
Wirbelsturm Matthew – Die aktuelle Lage
Sonntag, 16.10.2016 Liebe Mitglieder und Freunde der Haiti Kinder Hilfe e.V., nach dem Erdbeben vor sechs Jahren und dem Wirbelsturm Sandy vor drei Jahren überfiel nun eine weitere Naturkatastrophe Haiti. Am 4./5. Oktober 2016 hat der Wirbelsturm Matthew in der Karibik gewütet und ein großes Gebiet im Süd-Westen von dem bitterarmen Land verwüstet. Die Hauptstadt und der Norden wurden nicht so stark getroffen. Gott sei Dank sind die Heime der Haiti Kinder Hilfe und unsere Wohngemeinschaften für Jugendliche in Port au Prince nicht beschädigt worden, auch haben alle von uns betreuten Kinder und Jugendlichen den Hurrikan Matthew unbeschadet überstanden. Dasselbe gilt für das Waisenheim in Cap-Haitien. Allerdings haben Sturm und starke Regenfälle die Gegend erheblich beschädigt, in der die von uns unterstützte Schule „Luzia Academy“ im Armenviertel Carrefour-Aztèque in Port-au-Prince liegt (sie ist auf einem sehr steilen Hügel). Viele Familien mit Kindern haben während des Hurrikans in der Schule Schutz gefunden, darunter ein wenige Tage altes Baby. Man mag sich gar nicht vorstellen, was aus diesen Menschen geworden wäre, wenn sie nicht in die Schule hätten flüchten können. Ihre Unterkünfte wurden einfach weggeschwemmt. Die HKH hat bereits als Soforthilfe einen größeren Geldbetrag den für die Schule Verantwortlichen geschickt. Damit wird eine Reihe von Hütten, in denen Familien der Schüler wohnen, wieder bewohnbar hergerichtet und repariert. Wir haben bereits die Rückmeldung, dass mit der Reparatur einer Hütte begonnen wurde, die eine Mutter mit ihren sechs Kindern bewohnt. Die Katastrophe trifft das Land in einer politisch besonders instabilen Lage. Die für den 9.Oktober 2016 angesetzten Präsidentschaftswahlen sind auf unbestimmte Zeit verschoben. Die letzten Wahlen waren wegen Wahlmanipulationen annulliert worden, was im ganzen Land zu gewalttätigen Protestaktionen und anarchischen Verhältnissen geführt hat. Die schlimmsten Zerstörungen und die vielen Todesopfer sind in der Gegend von Les Cayes und Jérémie an der Süd-West-Spitze des Landes zu beklagen. Wir zitieren unten einige Auszüge aus Meldungen von Bekannten in Haiti. Sie sind vor Ort. Sie beschreiben sowohl die Verwüstungen als auch die Hilfsmaßnahmen; sie schildern ihre Befürchtungen… Wir haben manchmal kursiv und in Klammern ein paar Erklärungen dazu geschrieben. Leider haben wir keine Fotos. Die Kommunikation mit dem betroffenen Teil des Landes ist sehr schwierig! Unsere Vorsitzende Claire Höfer wird bei ihrem nächsten Aufenthalt in Haiti wahrscheinlich auch den betroffenen Süden Haiti’s besuchen. Sie wird dort nach Möglichkeiten der konkreten Hilfe suchen, vor allem in ländlichen Gebieten (siehe den letzten Abschnitt unten). Gerne können Sie helfen, damit wir helfen können. Verwenden Sie bitte für Ihre Spende unser Konto bei der Sparda Bank München eG, IBAN: DE 62 7009 0500 0001 0221 80 mit dem Kennwort: „Hurrikan“ und vergessen Sie nicht, Ihre Adresse anzugeben, dann erhalten Sie eine Spendenbescheinigung. ______________________________________________________________ Auch mit dem Kauf unseres neuen Haiti-Kalenders 2017 können Sie helfen. Bestellen kann man den Kalender: auf der Homepage www.haitikinderhilfe.de oder per E-Mail an christianepropfe@gmx.de oder schriftlich bei Christiane Propfe, Waldweg 8, 38302 Wolfenbüttel und auch telefonisch bei Christiane Propfe: 05331-72979 Wir bedanken uns im Namen der Menschen auf Haiti schon heute ganz herzlich für Ihre Unterstützung. Haiti Kinder Hilfe…
Die Schule „Luzia-Academy“ im Armenviertel Carrefour-Aztèque in Port-au-Prince
(Juni 2016) Die Haiti Kinder Hilfe unterstützt seit mehreren Jahren die Schule „Luzia-Academy“ im Armenviertel Carrefour-Aztèque in Port-au-Prince durch die Zahlung der Lehrergehälter. Die Schule wurde nach dem Erdbeben im Jahr 2010 von dem Taubertäler Hilfsverein gegründet. Das Viertel ist sehr unzugänglich. Die Wege dahin (man kann nicht von Straßen sprechen) sind irrsinnig steil. Es fahren entweder alte Geländefahrzeuge oder uralte Autos, richtige Wracks, die man bei uns nur auf Schrottplätzen sieht – wenn überhaupt! Meistens muss man richtig Anlauf nehmen und darf unterwegs nicht halten. Man wäre nicht sicher, weiter bergauf fahren zu können. Es gibt nur ganz wenig solche Fahrzeuge. Es sind die „Reicheren“, die so etwas besitzen. Einige haben Geländemopeds. Sie sind richtige Akrobaten auf den Dingern! Sonst müssen die Leute, wenn sie in die Stadt wollen, gut eine Stunde hinunter zu Fuß gehen. Auf dem Rückweg, bergauf, dauert es viel länger. Viele der ohnehin schon armseligen Hütten sind vom Erdbeben im Jahr 2010 zerstört worden. Die Menschen haben kein Geld, um neue zu bauen! Das sind Hütten, in denen die Kinder mit ihrer Familie leben. Oft bis zu 10 Menschen in einer Hütte. Es ist entsetzlich heiß darin. Diese Familie lebt in einer Hütte, die aus Hohlblocksteinen gemauert ist. Es ist also eine der besseren Hütten. Der Boden ist aus gestampfter Erde und das Dach aus Wellblech. Es gibt aber auch noch Familien, die in improvisierten Zelten aus Planen und Plastikstücken leben. Die Eltern dieser Kinder können fast alle nicht lesen und schreiben. In den Haushalten gibt es keine Bücher, auch keine Zeitungen, kein Papier, keine Stifte… Deswegen fällt es den Kindern dort viel schwerer als deutschen Kindern, Lesen und Schreiben zu lernen. Man merkt schon an ihren Zeichnungen, dass sie es nicht gewöhnt sind, einen Stift zu halten. In ihrem Alter würden europäische Kinder viel besser zeichnen! Wir machen uns das in Europa nicht klar, wie es ein Kind beeinflusst, regelrecht bildet, wenn es ganz früh Buntstifte bekommt, kritzeln darf, wenn es die Eltern lesen sieht, wenn es abends eine Geschichte vorgelesen bekommt usw… In Haiti wird das Meiste mündlich überliefert. Es hat auch einen Vorteil: die Menschen haben ein viel besseres Gedächtnis! Sie müssen ja das Gehörte behalten. Sie können nicht schnell aufschreiben, geschweige denn auf einen Bildschirm schauen und schnell etwas „googeln“. Die zwei Direktoren der Schule, Michelet Thelumar und Jones Ismael sind Brüder (hier mit ihrer Familie). Sie leben wie die meisten anderen Familien dieses Armenviertels. Die Schule hat eine Küche, in der mittags für alle Schüler eine warme Mahlzeit gekocht wird. Es ist für die meisten die einzige des Tages. Kohlköpfe im kleinen Schulgarten Oft wird Gemüse aus dem kleinen Schulgarten für die mittägliche Schulspeisung gebraucht. Gegessen wird in den Klassenzimmern, weil kein anderer Raum zur Verfügung ist. Man sieht den Kindern an, wie sie sich über das einfache warme Essen freuen!
Rundbrief Frühjahr 2016
Liebe Freunde der Haiti Kinder Hilfe, wir (Claire und Frank Höfer) waren wie jedes Jahr fünf Wochen in Haiti und wollen Ihnen berichten. Wir haben das Wichtigste aus den vielen Begebenheiten und Erfahrungen ausgewählt, denn alles zu erzählen wäre zu umfangreich. Carline, die im vorigen Jahr in Deutschland einer schweren Herzoperation unterzogen wurde, haben wir in bester Form angetroffen. Sie muss jetzt eine lebenslange Antikoagulationstherapie haben. Eine amerikanische Organisation betreut sie. Das Mädchen hat schon – zusammen mit ihrer Heim-Freundin Louna, die 2004 eine künstliche Herzklappe bekam– ein Gerät zur Gerinnungsmessung bekommen und eine Schulung mitgemacht. Sie kommen gut zurecht. Ihr Kardiologe ist sehr zufrieden. Carline überlegt jetzt, was für einen Beruf sie ergreifen will. Sie will vielleicht Kindergärtnerin werden. Großer Dank nochmals an alle, die diese lebensrettende Operation ermöglicht haben. Das Heimleben Alle Wände wurden noch vor unserer Ankunft von den Heim-Jugendlichen gestrichen. Leider wurde unsere vorher in einer Mail gegebene Anweisung, vor dem Streichen alle Scharten, Risse und Löcher in den Wänden mit Mörtel oder Kitt auszufüllen, nicht befolgt. Die Scharten, Risse und Löcher wurden außerordentlich sorgfältig mit Farbe versehen. Wir sind in Haiti und derartige Feinarbeit ist hier nicht leicht durchzusetzen. Die Schranktüren in den Zimmern der Jugendlichen waren in schlechtem Zustand. So hat einer der Jugendlichen, der eine Schreinerausbildung macht, neue Sperrholzplatten montiert. Die Jugendlichen können jetzt die Türen in Farben streichen, die sie selbst aussuchen dürfen. Das war eine gut gelungene Aktion. Allerdings muss der Schreinerlehrling noch sehr viel lernen. Aber gut: die Schranktüren sind repariert. Das unterirdische, betonierte Wasserreservoir im Mädchenheim ist leck. Um es reparieren zu können, muss es trocken gelegt werden. So haben wir ein Plastikreservoir gekauft und installiert, das fast 6000 Liter Wasser fasst. So kann das Wasser aus dem Tank kommen, solange das Betonreservoir repariert wird. Danach werden sowohl Tank wie Reservoir befüllt, was der Menge entspricht, die mit den Wasserlastwägen transportiert wird. So sparen wir einige Transportkosten für das Wasser. Die gegen Diebe sichernde schmiedeeiserne Eingangstür zum Mädchenheim wurde bisher immer nachts umständlich mit einer Kette verschlossen. Außerdem ging sie nach innen auf: beides im Fall von Feuer oder Erdbeben sehr gefährlich. In einer Blitzaktion wurde ein Schmied organisiert, der die Tür samt Schloss so umgeschweißt hat, dass sie jetzt schnell mit einem einfachen Schlüssel aufgesperrt und nach außen aufgemacht werden kann. Der Schlüssel hängt an einem Platz, wo er ohne Umstände für alle Hausbewohnerinnen schnell erreichbar ist. Ein Chor wurde gegründet und ein Gitarrenlehrer engagiert. Eine deutsche, ehemalige Sängerin hat eine Stiftung gegründet, über die sie Menschen unterstützt, die Musik machen wollen, sich das aber nicht leisten können. Sie war bereit, auch für Haitiihre Stiftung einzusetzen. So haben wir nach einem geeignetenChorleiter und einem Gitarrenlehrer gesucht. Jede Woche finden nun eine Chorprobe und Gitarrenunterricht statt. Wir erhoffen uns, dass das gemeinsame Musikmachen die Freude am harmonischen Zusammenwirken kräftig fördern wird. Wir haben in den zwei Heimen und der Wohngemeinschaft auch einen Computerkurs angekurbelt. Dafür wurde für ein paar Monate ein Zimmer in einen Informatik-Raum verwandelt. Allerdings musste…
Haiti Hautnah
Ein Bericht über den Besuch von Sonja Wanner (Lehrerin am Gymnasium Gröbenzell) in Cap Haitien im März 2016 Unser Patenprojekt mit der haitianischen Schule Notre Dame de la Medaille Miraculeuse in Cap Haitien besteht nun seit 11 Jahren. Die Schule mit etwa 400 Schülern – davon circa 80 Waisenkinder – wird von Madame Leconte seit der Gründung vor mehr als 20 Jahren geleitet. Unsere Klassen haben dieses Jahr für 27 Patenkinder insgesamt € 8.716,95 gespendet. Die Beträge für die Versorgung eines Kindes für ein Jahr sind nach 10 Jahren das erste Mal erhöht worden. Nun kostet es € 300, um die Schulgebühr für ein haitianisches Kind und ein warmes Mittagessen für ein Jahr zu bezahlen. Besonders die Kosten für Lebensmittel aufgrund des hohen Dollarkurses (in Haiti wird alles in Dollar abgerechnet) sind stark gestiegen. Einige Klassen – dabei sind besonders die 5. und 9. Klassen hervorzuheben – schafften es, ein eigenes Patenkind zu finanzieren, manche Klassen „teilen“ sich ein Patenkind. Unsere Oberstufe finanziert zwei haitianische Oberstufenschüler. Kervens und Manlyne werden schon seit vielen Jahren von Gröbenzell unterstützt und haben es geschafft, in eine weiterführende Schule aufgenommen zu werden. Sie sind beide sehr motivierte und fleißige Schüler. Die Gröbenzeller Klassen bekamen im neuen Jahr Briefe, Zeichnungen und Bilder ihrer Patenkinder. Soweit das übliche Prozedere. Dieses Jahr konnte der Kontakt noch erweitert werde, da ich nach vielen Jahren Abwesenheit die Gelegenheit hatte, Haiti und unsere Patenschule in den Osterferien 2016 zu besuchen. Mit einem Packen Briefe und Photos von unseren Klassen stattete ich unserer Patenschule einen Besuch ab und war von der Herzlichkeit, mit der ich aufgenommen wurde, begeistert. Ich konnte 26 unserer 27 Patenkinder interviewen und ihnen die Briefe und Bilder ihrer Patenklassen übergeben. Die haitianischen Schüler freuten sich unheimlich, Nachricht aus Deutschland zu bekommen. Manche setzten sich noch am gleichen Tag hin und schrieben ihrer Klasse zurück oder malten kreative Bilder. Ich habe diese Briefe gerne mitgenommen und an die Klassen verteilt. Es gab auch Kinder, deren Patenklasse keinen Brief geschrieben hatte. Die Haitianer waren sehr enttäuscht. Sie haben praktisch keinen Kontakt zur Außenwelt und eine Nachricht aus dem fernen Deutschland ist etwas Besonderes für sie. Die meisten fehlenden Briefe wurden dann nachgeschickt und alles war gut. In Interviews erzählten die haitianischen Schüler aus ihrem Leben. Die meisten nehmen die Schule sehr ernst, lernen fleißig und machen ihre Hausaufgaben. Die Lernmethoden sind – nach unseren Standards – äußerst altmodisch: es wird auswendig gelernt, wenig Wert auf selbständiges Arbeiten oder kritisches Denken gelegt. Die haitianischen Kinder haben nach der Schularbeit aber nicht frei. Es ist eine Selbstverständlichkeit, im Haushalt zu helfen. Die Kinder sind immer super sauber angezogen, das Waschen der Schuluniformen übernehmen sie selbst, ohne Waschmaschine versteht sich. Auf elektronische Medien können die Kinder in den seltensten Fällen zugreifen. Strom ist sehr teuer und viele Eltern können sich diesen nicht leisten. An unserer Patenschule gibt es jeden Tag 3 Stunden Strom für die wichtigsten Arbeiten. Es ist ein Solarprojekt geplant, die Panele dazu sind sogar schon da, aber jetzt muss…
Wir trauern um unseren Freund und langjährigen Unterstützer
Wir trauern um unseren Freund und langjährigen Unterstützer Herrn Dr. Thomas Schweyer, der am 9. Februar 2016 nach langer schwerer Krankheit gestorben ist. Thomas war seit vielen Jahren ein treuer Freund und engagiertes Mitglied der Haiti Kinder Hilfe e.V. Als guter Kenner Haiti´s stand er dem gesamten Vorstand der Haiti Kinder Hilfe immer mit Rat und Tat zur Seite. Es war ihm ein großes Anliegen den Schwächsten in unserer Gesellschaft, den Kindern und Jugendlichen, auch in Haiti auf verschiedenste Weise zu helfen. Bis zuletzt nahm Thomas regen Anteil an unserer Arbeit für die Haiti Kinder Hilfe. Er verstand es auch, viele seiner zahlreichen Freunde zu Spenden für die Haiti Kinder Hilfe zu bewegen. An dieser Stelle nochmals ein herzliches, großes DANKE. Die Erinnerung an Dich, lieber Thomas, wird in unseren Herzen bleiben. „Lebe wohl“ lieber Thomas. Für den Vorstand der Haiti Kinder Hilfe e.V. Claire Höfer Monika Hofmann Alois Vogg Vorsitzende stellv. Vorsitzende stellv. Vorsitzender Rosemarie Blume Robert Heinze Helma Maydl Schatzmeisterin Vorstandsmitglied Vorstandsmitglied
Haiti-Kinderhilfe informiert am Deutschherren-Gymnasium in Aichach
Deutschherren-Gymnasium sammelt 1800 €
Schlimme Verwüstungen hat der Wirbelsturm Matthew in Haiti angerichtet
Bericht in den Aichacher Nachrichten von 29. Oktober 2016
Hilfe für Haiti – Kinderhilfe verkauft ab sofort neuen Kalender
Wirbelsturm Matthew – Die aktuelle Lage
Sonntag, 16.10.2016 Liebe Mitglieder und Freunde der Haiti Kinder Hilfe e.V., nach dem Erdbeben vor sechs Jahren und dem Wirbelsturm Sandy vor drei Jahren überfiel nun eine weitere Naturkatastrophe Haiti. Am 4./5. Oktober 2016 hat der Wirbelsturm Matthew in der Karibik gewütet und ein großes Gebiet im Süd-Westen von dem bitterarmen Land verwüstet. Die Hauptstadt und der Norden wurden nicht so stark getroffen. Gott sei Dank sind die Heime der Haiti Kinder Hilfe und unsere Wohngemeinschaften für Jugendliche in Port au Prince nicht beschädigt worden, auch haben alle von uns betreuten Kinder und Jugendlichen den Hurrikan Matthew unbeschadet überstanden. Dasselbe gilt für das Waisenheim in Cap-Haitien. Allerdings haben Sturm und starke Regenfälle die Gegend erheblich beschädigt, in der die von uns unterstützte Schule „Luzia Academy“ im Armenviertel Carrefour-Aztèque in Port-au-Prince liegt (sie ist auf einem sehr steilen Hügel). Viele Familien mit Kindern haben während des Hurrikans in der Schule Schutz gefunden, darunter ein wenige Tage altes Baby. Man mag sich gar nicht vorstellen, was aus diesen Menschen geworden wäre, wenn sie nicht in die Schule hätten flüchten können. Ihre Unterkünfte wurden einfach weggeschwemmt. Die HKH hat bereits als Soforthilfe einen größeren Geldbetrag den für die Schule Verantwortlichen geschickt. Damit wird eine Reihe von Hütten, in denen Familien der Schüler wohnen, wieder bewohnbar hergerichtet und repariert. Wir haben bereits die Rückmeldung, dass mit der Reparatur einer Hütte begonnen wurde, die eine Mutter mit ihren sechs Kindern bewohnt. Die Katastrophe trifft das Land in einer politisch besonders instabilen Lage. Die für den 9.Oktober 2016 angesetzten Präsidentschaftswahlen sind auf unbestimmte Zeit verschoben. Die letzten Wahlen waren wegen Wahlmanipulationen annulliert worden, was im ganzen Land zu gewalttätigen Protestaktionen und anarchischen Verhältnissen geführt hat. Die schlimmsten Zerstörungen und die vielen Todesopfer sind in der Gegend von Les Cayes und Jérémie an der Süd-West-Spitze des Landes zu beklagen. Wir zitieren unten einige Auszüge aus Meldungen von Bekannten in Haiti. Sie sind vor Ort. Sie beschreiben sowohl die Verwüstungen als auch die Hilfsmaßnahmen; sie schildern ihre Befürchtungen… Wir haben manchmal kursiv und in Klammern ein paar Erklärungen dazu geschrieben. Leider haben wir keine Fotos. Die Kommunikation mit dem betroffenen Teil des Landes ist sehr schwierig! Unsere Vorsitzende Claire Höfer wird bei ihrem nächsten Aufenthalt in Haiti wahrscheinlich auch den betroffenen Süden Haiti’s besuchen. Sie wird dort nach Möglichkeiten der konkreten Hilfe suchen, vor allem in ländlichen Gebieten (siehe den letzten Abschnitt unten). Gerne können Sie helfen, damit wir helfen können. Verwenden Sie bitte für Ihre Spende unser Konto bei der Sparda Bank München eG, IBAN: DE 62 7009 0500 0001 0221 80 mit dem Kennwort: „Hurrikan“ und vergessen Sie nicht, Ihre Adresse anzugeben, dann erhalten Sie eine Spendenbescheinigung. ______________________________________________________________ Auch mit dem Kauf unseres neuen Haiti-Kalenders 2017 können Sie helfen. Bestellen kann man den Kalender: auf der Homepage www.haitikinderhilfe.de oder per E-Mail an christianepropfe@gmx.de oder schriftlich bei Christiane Propfe, Waldweg 8, 38302 Wolfenbüttel und auch telefonisch bei Christiane Propfe: 05331-72979 Wir bedanken uns im Namen der Menschen auf Haiti schon heute ganz herzlich für Ihre Unterstützung. Haiti Kinder Hilfe…
Die Schule „Luzia-Academy“ im Armenviertel Carrefour-Aztèque in Port-au-Prince

(Juni 2016) Die Haiti Kinder Hilfe unterstützt seit mehreren Jahren die Schule „Luzia-Academy“ im Armenviertel Carrefour-Aztèque in Port-au-Prince durch die Zahlung der Lehrergehälter. Die Schule wurde nach dem Erdbeben im Jahr 2010 von dem Taubertäler Hilfsverein gegründet. Das Viertel ist sehr unzugänglich. Die Wege dahin (man kann nicht von Straßen sprechen) sind irrsinnig steil. Es fahren entweder alte Geländefahrzeuge oder uralte Autos, richtige Wracks, die man bei uns nur auf Schrottplätzen sieht – wenn überhaupt! Meistens muss man richtig Anlauf nehmen und darf unterwegs nicht halten. Man wäre nicht sicher, weiter bergauf fahren zu können. Es gibt nur ganz wenig solche Fahrzeuge. Es sind die „Reicheren“, die so etwas besitzen. Einige haben Geländemopeds. Sie sind richtige Akrobaten auf den Dingern! Sonst müssen die Leute, wenn sie in die Stadt wollen, gut eine Stunde hinunter zu Fuß gehen. Auf dem Rückweg, bergauf, dauert es viel länger. Viele der ohnehin schon armseligen Hütten sind vom Erdbeben im Jahr 2010 zerstört worden. Die Menschen haben kein Geld, um neue zu bauen! Das sind Hütten, in denen die Kinder mit ihrer Familie leben. Oft bis zu 10 Menschen in einer Hütte. Es ist entsetzlich heiß darin. Diese Familie lebt in einer Hütte, die aus Hohlblocksteinen gemauert ist. Es ist also eine der besseren Hütten. Der Boden ist aus gestampfter Erde und das Dach aus Wellblech. Es gibt aber auch noch Familien, die in improvisierten Zelten aus Planen und Plastikstücken leben. Die Eltern dieser Kinder können fast alle nicht lesen und schreiben. In den Haushalten gibt es keine Bücher, auch keine Zeitungen, kein Papier, keine Stifte… Deswegen fällt es den Kindern dort viel schwerer als deutschen Kindern, Lesen und Schreiben zu lernen. Man merkt schon an ihren Zeichnungen, dass sie es nicht gewöhnt sind, einen Stift zu halten. In ihrem Alter würden europäische Kinder viel besser zeichnen! Wir machen uns das in Europa nicht klar, wie es ein Kind beeinflusst, regelrecht bildet, wenn es ganz früh Buntstifte bekommt, kritzeln darf, wenn es die Eltern lesen sieht, wenn es abends eine Geschichte vorgelesen bekommt usw… In Haiti wird das Meiste mündlich überliefert. Es hat auch einen Vorteil: die Menschen haben ein viel besseres Gedächtnis! Sie müssen ja das Gehörte behalten. Sie können nicht schnell aufschreiben, geschweige denn auf einen Bildschirm schauen und schnell etwas „googeln“. Die zwei Direktoren der Schule, Michelet Thelumar und Jones Ismael sind Brüder (hier mit ihrer Familie). Sie leben wie die meisten anderen Familien dieses Armenviertels. Die Schule hat eine Küche, in der mittags für alle Schüler eine warme Mahlzeit gekocht wird. Es ist für die meisten die einzige des Tages. Kohlköpfe im kleinen Schulgarten Oft wird Gemüse aus dem kleinen Schulgarten für die mittägliche Schulspeisung gebraucht. Gegessen wird in den Klassenzimmern, weil kein anderer Raum zur Verfügung ist. Man sieht den Kindern an, wie sie sich über das einfache warme Essen freuen!
Rundbrief Frühjahr 2016

Liebe Freunde der Haiti Kinder Hilfe, wir (Claire und Frank Höfer) waren wie jedes Jahr fünf Wochen in Haiti und wollen Ihnen berichten. Wir haben das Wichtigste aus den vielen Begebenheiten und Erfahrungen ausgewählt, denn alles zu erzählen wäre zu umfangreich. Carline, die im vorigen Jahr in Deutschland einer schweren Herzoperation unterzogen wurde, haben wir in bester Form angetroffen. Sie muss jetzt eine lebenslange Antikoagulationstherapie haben. Eine amerikanische Organisation betreut sie. Das Mädchen hat schon – zusammen mit ihrer Heim-Freundin Louna, die 2004 eine künstliche Herzklappe bekam– ein Gerät zur Gerinnungsmessung bekommen und eine Schulung mitgemacht. Sie kommen gut zurecht. Ihr Kardiologe ist sehr zufrieden. Carline überlegt jetzt, was für einen Beruf sie ergreifen will. Sie will vielleicht Kindergärtnerin werden. Großer Dank nochmals an alle, die diese lebensrettende Operation ermöglicht haben. Das Heimleben Alle Wände wurden noch vor unserer Ankunft von den Heim-Jugendlichen gestrichen. Leider wurde unsere vorher in einer Mail gegebene Anweisung, vor dem Streichen alle Scharten, Risse und Löcher in den Wänden mit Mörtel oder Kitt auszufüllen, nicht befolgt. Die Scharten, Risse und Löcher wurden außerordentlich sorgfältig mit Farbe versehen. Wir sind in Haiti und derartige Feinarbeit ist hier nicht leicht durchzusetzen. Die Schranktüren in den Zimmern der Jugendlichen waren in schlechtem Zustand. So hat einer der Jugendlichen, der eine Schreinerausbildung macht, neue Sperrholzplatten montiert. Die Jugendlichen können jetzt die Türen in Farben streichen, die sie selbst aussuchen dürfen. Das war eine gut gelungene Aktion. Allerdings muss der Schreinerlehrling noch sehr viel lernen. Aber gut: die Schranktüren sind repariert. Das unterirdische, betonierte Wasserreservoir im Mädchenheim ist leck. Um es reparieren zu können, muss es trocken gelegt werden. So haben wir ein Plastikreservoir gekauft und installiert, das fast 6000 Liter Wasser fasst. So kann das Wasser aus dem Tank kommen, solange das Betonreservoir repariert wird. Danach werden sowohl Tank wie Reservoir befüllt, was der Menge entspricht, die mit den Wasserlastwägen transportiert wird. So sparen wir einige Transportkosten für das Wasser. Die gegen Diebe sichernde schmiedeeiserne Eingangstür zum Mädchenheim wurde bisher immer nachts umständlich mit einer Kette verschlossen. Außerdem ging sie nach innen auf: beides im Fall von Feuer oder Erdbeben sehr gefährlich. In einer Blitzaktion wurde ein Schmied organisiert, der die Tür samt Schloss so umgeschweißt hat, dass sie jetzt schnell mit einem einfachen Schlüssel aufgesperrt und nach außen aufgemacht werden kann. Der Schlüssel hängt an einem Platz, wo er ohne Umstände für alle Hausbewohnerinnen schnell erreichbar ist. Ein Chor wurde gegründet und ein Gitarrenlehrer engagiert. Eine deutsche, ehemalige Sängerin hat eine Stiftung gegründet, über die sie Menschen unterstützt, die Musik machen wollen, sich das aber nicht leisten können. Sie war bereit, auch für Haitiihre Stiftung einzusetzen. So haben wir nach einem geeignetenChorleiter und einem Gitarrenlehrer gesucht. Jede Woche finden nun eine Chorprobe und Gitarrenunterricht statt. Wir erhoffen uns, dass das gemeinsame Musikmachen die Freude am harmonischen Zusammenwirken kräftig fördern wird. Wir haben in den zwei Heimen und der Wohngemeinschaft auch einen Computerkurs angekurbelt. Dafür wurde für ein paar Monate ein Zimmer in einen Informatik-Raum verwandelt. Allerdings musste…
Haiti Hautnah

Ein Bericht über den Besuch von Sonja Wanner (Lehrerin am Gymnasium Gröbenzell) in Cap Haitien im März 2016 Unser Patenprojekt mit der haitianischen Schule Notre Dame de la Medaille Miraculeuse in Cap Haitien besteht nun seit 11 Jahren. Die Schule mit etwa 400 Schülern – davon circa 80 Waisenkinder – wird von Madame Leconte seit der Gründung vor mehr als 20 Jahren geleitet. Unsere Klassen haben dieses Jahr für 27 Patenkinder insgesamt € 8.716,95 gespendet. Die Beträge für die Versorgung eines Kindes für ein Jahr sind nach 10 Jahren das erste Mal erhöht worden. Nun kostet es € 300, um die Schulgebühr für ein haitianisches Kind und ein warmes Mittagessen für ein Jahr zu bezahlen. Besonders die Kosten für Lebensmittel aufgrund des hohen Dollarkurses (in Haiti wird alles in Dollar abgerechnet) sind stark gestiegen. Einige Klassen – dabei sind besonders die 5. und 9. Klassen hervorzuheben – schafften es, ein eigenes Patenkind zu finanzieren, manche Klassen „teilen“ sich ein Patenkind. Unsere Oberstufe finanziert zwei haitianische Oberstufenschüler. Kervens und Manlyne werden schon seit vielen Jahren von Gröbenzell unterstützt und haben es geschafft, in eine weiterführende Schule aufgenommen zu werden. Sie sind beide sehr motivierte und fleißige Schüler. Die Gröbenzeller Klassen bekamen im neuen Jahr Briefe, Zeichnungen und Bilder ihrer Patenkinder. Soweit das übliche Prozedere. Dieses Jahr konnte der Kontakt noch erweitert werde, da ich nach vielen Jahren Abwesenheit die Gelegenheit hatte, Haiti und unsere Patenschule in den Osterferien 2016 zu besuchen. Mit einem Packen Briefe und Photos von unseren Klassen stattete ich unserer Patenschule einen Besuch ab und war von der Herzlichkeit, mit der ich aufgenommen wurde, begeistert. Ich konnte 26 unserer 27 Patenkinder interviewen und ihnen die Briefe und Bilder ihrer Patenklassen übergeben. Die haitianischen Schüler freuten sich unheimlich, Nachricht aus Deutschland zu bekommen. Manche setzten sich noch am gleichen Tag hin und schrieben ihrer Klasse zurück oder malten kreative Bilder. Ich habe diese Briefe gerne mitgenommen und an die Klassen verteilt. Es gab auch Kinder, deren Patenklasse keinen Brief geschrieben hatte. Die Haitianer waren sehr enttäuscht. Sie haben praktisch keinen Kontakt zur Außenwelt und eine Nachricht aus dem fernen Deutschland ist etwas Besonderes für sie. Die meisten fehlenden Briefe wurden dann nachgeschickt und alles war gut. In Interviews erzählten die haitianischen Schüler aus ihrem Leben. Die meisten nehmen die Schule sehr ernst, lernen fleißig und machen ihre Hausaufgaben. Die Lernmethoden sind – nach unseren Standards – äußerst altmodisch: es wird auswendig gelernt, wenig Wert auf selbständiges Arbeiten oder kritisches Denken gelegt. Die haitianischen Kinder haben nach der Schularbeit aber nicht frei. Es ist eine Selbstverständlichkeit, im Haushalt zu helfen. Die Kinder sind immer super sauber angezogen, das Waschen der Schuluniformen übernehmen sie selbst, ohne Waschmaschine versteht sich. Auf elektronische Medien können die Kinder in den seltensten Fällen zugreifen. Strom ist sehr teuer und viele Eltern können sich diesen nicht leisten. An unserer Patenschule gibt es jeden Tag 3 Stunden Strom für die wichtigsten Arbeiten. Es ist ein Solarprojekt geplant, die Panele dazu sind sogar schon da, aber jetzt muss…
Wir trauern um unseren Freund und langjährigen Unterstützer

Wir trauern um unseren Freund und langjährigen Unterstützer Herrn Dr. Thomas Schweyer, der am 9. Februar 2016 nach langer schwerer Krankheit gestorben ist. Thomas war seit vielen Jahren ein treuer Freund und engagiertes Mitglied der Haiti Kinder Hilfe e.V. Als guter Kenner Haiti´s stand er dem gesamten Vorstand der Haiti Kinder Hilfe immer mit Rat und Tat zur Seite. Es war ihm ein großes Anliegen den Schwächsten in unserer Gesellschaft, den Kindern und Jugendlichen, auch in Haiti auf verschiedenste Weise zu helfen. Bis zuletzt nahm Thomas regen Anteil an unserer Arbeit für die Haiti Kinder Hilfe. Er verstand es auch, viele seiner zahlreichen Freunde zu Spenden für die Haiti Kinder Hilfe zu bewegen. An dieser Stelle nochmals ein herzliches, großes DANKE. Die Erinnerung an Dich, lieber Thomas, wird in unseren Herzen bleiben. „Lebe wohl“ lieber Thomas. Für den Vorstand der Haiti Kinder Hilfe e.V. Claire Höfer Monika Hofmann Alois Vogg Vorsitzende stellv. Vorsitzende stellv. Vorsitzender Rosemarie Blume Robert Heinze Helma Maydl Schatzmeisterin Vorstandsmitglied Vorstandsmitglied